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Yuki sah in den Nachthimmel. Die Sterne glitzerten fahl und ein sanfter Windhauch streifte ihre Haut. Sie fasste sich fröstelnd an den Arm. Bald würde es so sein. Bald... Der Sichelmond tauchte die Lichtung in einen silbrigen Glanz. Wer hier wohl sein mag und ebenfalls auf den Frost wartet?, fragte sie sich und sah sich vorsichtig um. Es war besser, allein zu sein. Ganz allein. Eine unheilvolle Stille breitete sich über die Lichtung aus. Die Nachtvögel verstummten. Yuki hörte ihren eigenen Atem, welcher flach und schnell ging. "Es ist soweit...", flüsterte sie und ihr Körper brannte, als ginge er gleich in Flammen auf. Ein heller Schmerz durchzuckte sie und sie hätte am liebsten aufgeschrien, doch etwas in ihr zwang sie, zu schweigen, still zu sein. die eisige Kälte linderte ihre Schmerzen jedoch nicht. Ihre Haare, die schwarz wie Ebenholz waren, bleichten aus. Sie wurden weiß wie Schnee. Ihre Haut wurde blass und in ihrem Inneren wand sich etwas, versuchte, zu entfliehen. Es bahnte sich einen Weg durch ihren Geist und stieß heulend an die Oberfläche. Das Mädchen fing an zu kreischen und sank auf die Knie, doch sie wurde gleich wieder still und zuckte auf dem Boden.
Aus Yuki 's Kehle drang ein tiefes Knurren. Das Mädchen richtete sich auf. Doch es war kein Mädchen mehr. Nein. Es war eine Wölfin, weiß wie Schnee. Nur die Augen erinnerten noch an den Menschen, der sie einst war. Sie leuchteten wie immer in einem Bernsteinton. Jedes einzelne Haar in ihrem dichten Pelz juckte, schmerzte aber nicht mehr. Wenigstens das. Die Werwölfin reckte die schwarze Nase in die Luft und prüfte schnuppernd ihre Umgebung. Entfernt nahm sie den Geruch anderer Wölfe wahr, doch dies kümmerte sie nicht. Ihr Magen knurrte vor Hunger. Es waren schließlich Monate vergangen, dass sie als Wolf nichts mehr gegessen hatte und als Mensch war sie diesen Tag zu nervös gewesen, als dass sie etwas zu sich nehmen konnte. Ihre Krallen machten ein schleifendes Geräusch, als sie über die Steine trottete und von Fels zu Fels sprang. Schließlich war sie oben im Wald angekommen. Die Muskeln spielten unter dem dichten Pelz. Sie glitt tiefer in den Wald, bereit, die ganze kühle Jahreszeit lang als Wolf zu leben und zu jagen. Zu kämpfen. Alle Gefahren zu bestehen.